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zur Schriftensammlung quipadem (Fundstellenangabe qui mit Versnummer) unter Einbeziehung des zum Vortrag des Sunanticlainam zur okhogondischen Kirchengeschichte nachgereichten Anhangs (okh mit Kapitelnummer). Diese alphabetische Liste wurde im Februar 2022 greg (s. dort) vom Übersetzer gefertigt und enthält auch Stichworte zu tellurischen Gegebenheiten, soweit sie Aufnahme in die Veröffentlichung gefunden haben. Ausgenommen hiervon sind Angaben zur Topographie Winterhudes. Der entsprechende Beitrag des frösischen Kampfbundes stellt bereits eine Auflistung dar und ist somit selbsterklärend. Alle Zeitangaben folgen der anguramischen Zählweise und liegen – wenn nicht anders vermerkt – nach Zw.

Diese Abkürzung steht für Zeitenwende. Gemeint ist die khrassitische Invasion als Epoche des entsprechend modifizierten anguramischen Kalenders. Für die Umrechnung ist zu beachten, dass ein okhogondisches Gemeinjahr mit 1506 okhogondischen Tagen gerechnet wird, in den Schaltjahren (drei in 50 Jahren) mit 1507. Das Jahr beginnt zur Wintersonnenwende und ist 10 „lange“ und 7 „kurze“ Jahreszeiten à 89 bzw. 88 Tagen aufgeteilt. In Schaltjahren erhält auch <esh-a> 89 Tage.

Die Notation eines Datums erfolgt im Anguram durch die Angabe der Umlaufzahl in Eckschrift, der Jahreszeit in der üblichen Schreibschrift und dem Jahreszeitentag wiederum in Eckschrift. Genügt eine ungefähre Angabe, wird der Tag und ggf. auch die Jahreszeit weggelassen. In der Übersetzung werden die Zahlen oft einfach in arabischen Ziffern, verbunden durch Bindestriche, wiedergegeben.

Bisher haben wir den verschiedenen Tageslängen keine Aufmerksamkeit geschenkt. In der Erlebenswirklichkeit gibt es keinen fühlbaren Unterschied. Für eine Umrechnung von Kalenderdaten ist die Tageslänge nun aber doch bedeutsam, weil die Abweichung mit dem Zeitablauf zunimmt. Stellen wir daher fest: Der Planet Okhogondos dreht sich um sein Zentralgestirn, seine Sonne, in 1506,06 seiner Tage. Seine Rotation um sich selbst aber beträgt exakt 1,000684932 irdische Tage. Ein Umlauf entspricht damit 1507,091548 irdischen Tagen.

Der erste Tag der ersten Jahreszeit des ersten auf die khrassitische Invasion folgenden okhogondischen Umlaufs, also 01-01-01 entspricht dem 29.05.1708 greg. Dabei bezieht sich der Tagesbeginn für den Planeten Erde auf den Null-Meridian von Greenwich und für den Anguramischen Kalender ist die alte Haupstadt des rezischen Reiches Gemm maßgeblich. Eine der irdischen vergleichbare Gradeinteilung der Planetenoberfläche war schon deswegen entbehrlich, weil es nur eine Festlandmasse gibt, über der die Sonne zwar nicht überall gleichzeitig auf- und untergeht, aber es gibt jedenfalls keine bewohnbare Gegend, in der es tiefe Nacht wäre, wenn anderswo der lichte Tag herrscht. Das khrassitische Imperium verwendet für die Navigation auf planetaren Oberflächen eigene mathematische Konstrukte.

Angemerkt sei noch, dass auf Okhogondos der Tag in 12 Einheiten geteilt wird. Diese Doppelstunden werden ab Mitternacht, genauer nach Ablauf der zweiten Hälfte der Mitternacht, gerechnet, was ein Uhr nachts nach irdischem Verständnis entspricht. Auch ihren „Stunden“ haben die Anguramer Gottheiten zugeordnet. Dabei wechseln sich die Geschlechter paritätisch ab.

Der Übersetzer ist mit der dritten Ausgabe, wie im Vorwort angekündigt, dazu übergegangen, die Bezeichnung „Jahr“ exklusiv für den Zeitraum von ca. 365 Tagen zu verwenden. Den Umlauf des Okhogondos damit zu bezeichnen, macht erdbewohnende Leser*innen ganz wuschelig: Entweder sie nehmen die Jahresdauer insbesondere bei Altersangaben eins zu eins und vermuten Minderjährige, wo keine sind, oder sie akzeptieren, dass der planetare Umlauf des Okhogondos viermal länger dauert, als ein Erdenjahr; dann kommen ihnen die Protagonisten sämtlich uralt vor, weil sie die abweichende biologische Konstitution der Okohogonder außer Acht lassen. Aber auch die jetzt vorgenommene Transformation ist insofern irritierend, als mit dem Lesen der vertrauten irdischen Jahreszahlen unwillkürlich die entsprechenden terrestrischen historischen Ereignisse zugeordnet werden, die für die anguramische Religionsgeschichte absolut bedeutungslos sind. Und so kommt der gesamte Textkorpus, insbesondere beim Anhören des gesprochenen Wortes, irgendwie geriatrisch-psychedelisch vor. Aber vielleicht ist er das ja auch. Um diesen Eindruck aufs Ganze gesehen ein wenig zu korrigieren, wird in diesem Index/Glossarium sogar eine „Rückübersetzung“ der ohnehin bekannten gregorianischen Daten ins Anguramische vorgenommen.