eigentlich wollte ich keine geben
die idee war sich durch wahlloses herumklicken von einem strang einsaugen zu lassen
und später erst um orientierung zu ringen
auf vielfachen wunsch hier nun aber doch eine art wegweiser
die meisten strophen sind nummeriert
es ergibt sich eine reihenfolge
der lange oder hauptpfad ginge so über die stationen
über
bis
der vierte strang wiederholt und vertieft
wenn auch mit oft nur minimalen abweichungen
er ließe sich als abkürzung verwenden
also
anstelle der zuvor genannten
wem auch dies zu umfangreich
und trotzdem wissen will worum es geht
kann sich auf den absoluten kern beschränken
ein lehrgedicht
zu dem
eine ergänzung darstellt
nebenpfade bieten insbesondere
und
und der link ganz unten
im alten knacker
hoong bo golozo zha ren ji bobo damû do
als okhogondische klerikalchronik steht er als pdf-download
und youtube-vorlesung bereit
Hallo Miru,
du bist jetzt die zweite Leserin/Hörerin/Konfrontierte, die mich dazu gebracht hat, mir einen halben Gedanken über einen irdischen Leserkreis zu machen. Die erste Anregung ging dahin, meinen Internetauftritt mit einer Gebrauchsanweisung zu versehen, was ich dann auch umgesetzt habe, ein bisschen. Deine berechtige Frage, was das vorliegende Exponat eigentlich sei und ob der eigentliche Roman noch kommen soll, hat mir offenbart, dass ich das, was ich dir nachfolgend sagen möchte, gar nicht kann o h n e innerhalb des kirchengeschichtlichen Vortrags navigieren zu können, also Stellen auffindbar zu bezeichnen. Deshalb gibt es jetzt eine neue Ausgabe mit einer ganz überraschenden und innovativen Neuerung. Sie hat nämlich Seitenzahlen!
Der Vortrag ist eine staubtrockene mit Jahreszahlen zu Amtsschwester- und Brüderschaften versehene Hagiographie und richtet sich an Menschen, die sich für okhogondische Geschichte und speziell anguramische Religionsentwicklung interessieren. Dabei nimmt er ständig Bezug auf geographische und historische Gegebenheiten sowie mythologische Hintergründe, deren Kenntnis vorausgesetzt wird. Da der Planet Okhogondos uns Erdenbürgern bislang vollständig unbekannt ist, kann es logischerweise weder Kenner noch sonst Interessierte geben. Was Menschen aber durchaus mögen sind spannende Geschichten, gern auch in exotischem und/oder futuristischem Gewande. Diese Geschichten sind bereits da, der Vortragende hat sie aber überwiegend als einer pseudogelehrten Darlegung durchaus unwürdig im Hinterkopf behalten und verwechselt seine terranische Zuhörerschaft mit mehr oder weniger gelangweilt lauschenden okhogondischen Studiosi. Dabei bringt er zudem seine eigene Existenz als irdischer Übersetzer mit der eines geehrten anguramischen Heiligen durcheinander, der lediglich in einigen Fällen mit einem Nebensatz oder einer Andeutung an alte Geschichten erinnert. Er kann sich die nähere Ausführung schon deshalb ersparen, weil sie den Azubis seiner Zunft, also gedachten Priesterinnen und Priesteranwärtern durchaus bekannt sind und er lässt sich nur deswegen mitunter zu etwas ausführlicherer Reminiszenz hinreißen, weil er sein Auditorium am Einschlafen hindern möchte.
Bisher habe ich noch nicht daran gedacht, die einzelnen Geschichten zu identifizieren und aufzulisten, ihnen Namen zu geben oder mich dran zu machen, sie gar zu erzählen. Eigentlich denke ich gegenwärtig eher darüber nach, ob ich die Karte des Planten kleinräumig mit Orts- und Landschaftsnamen versehen sollte, ob stattdessen zunächst ein anguramisches Kampfpamphlet gegen das khrassitische Imperium, zumindest aber eine Auflistung der dieses Imperium ausmachenden Welten erscheinen sollte oder ob es nicht äußerst naheliegend und wertvoll wäre, einen anguramischen Lunisolarkalender zu entwickeln, der den Phasen beider Monde des Planeten Okhogondos‘ Rechnung trägt. Auch an eine Darstellung okhogondischer Mathematik sowie des Maß- und Einheitensystems wäre zu denken. Hier wäre es auch spannend, zu referieren, wie die khrassitische Zeitrechnung im Rahmen überlichtschneller gesamtgalaktischer Kommunikation zur Anwendung kommt.
Zurück zur Rahmenhandlung. Sie ist als Ganzes auch eine Art Geschichte, immerhin scheint es, als würde eine planetarische Elite sich anschicken, einer Götterbande auf die Spur zu kommen. Leider bricht sie im Jahre 2022 ab und eine Fortsetzung liegt also in der Zukunft. Was grundsätzlich Science-Fiction-Schreiber nicht abhalten sollte. Daneben - offenbar in einer Parallelwelt - gibt es auch noch eine Geschichte, wie sich die anguramischen Göttinnen und Götter auf der Erde etabliert haben. Sie beginnt mit 26 Schulkindern, die entdecken, dass jedes von ihnen 4 Mutter-, Vater-, Großelternsprachen spricht, führt über Eisberge in verschiedenen Wüstengebieten zu einem aufsteigenden Meeresgrund in der Subantarktis und endet schließlich mit der völkerrechtlichen Anerkennung eines unabhängigen Staates und dessen UNO-Mitgliedschaft aufgrund eines Vertrages, der den Erdenbewohnern ähnliche Segnungen bringt, wie sie die Khras für Okhogondos bereitgestellt haben.
Ich habe mich jetzt zu ausführlicherem Statement hinreißen lassen, als eigentlich beabsichtigt und überlege, diese E-Mail in die "Gebrauchsanweisung" zu übernehmen. Zu den in die Rahmenhandlung eingebetteten Geschichten oder geschichtlichen Ereignissen: Eben habe ich tatsächlich angefangen, sie einzeln zu benennen und aufzulisten. Als ich auf der Seite 14 angekommen war, hatte ich schon ein halbes Dutzend zusammen und dabei noch etliche ausgelassen. Wahrscheinlich sind mir die Protagonisten einfach zu nah und ans Herz gewachsen, so dass bereits die Biographie einer/eines Jeden Stoff für manche Erzählung bietet. Dann will ich dich doch zumindest auf zwei Geschichten aufmerksam machen, die einem Genre zugehören, das uns beide besonders verbindet, das "Lavaseeabenteuer" auf Seite 55 f. und die "Schluferfahrungen" auf Seite 61 f. Ob ich jemals dazu komme, solche kleinen Extrahandlungen abzusondern und ausführlich zu berichten, das weiß ich nicht.
Ene