Ghwodom Lonanouś, 1895 Hebe, Offenbarung 12. Februar 1985
Es war im Jahre 1895 als die 56jährige Ghwodom Lonanouś ihre Berufung erfuhr. Sie stammte von den Ufern des Ilbipec, des größten okhogondischen Flusses, aus der Stadt Zongaboha, die etwa 3.000 Meilen von Salirao, der Hauptstadt Angurams, entfernt liegt, Luftlinie.
Eine solche Meile entspricht etwa 1,2 km, es sind also von Zongaboha nach Salirao 3.600 km wie der Vogel fliegt. Der Planet Okhogondos hat einen Äquatorumfang von 64.400 km und die Landfläche beträgt 82,5 Millionen km² (nur etwa 6 % der Planetenoberfläche insgesamt). Dass trotz seines größeren Volumens die Schwerkraft an der Oberfläche die des Planeten Erde nur geringfügig übersteigt, liegt daran, dass seine materielle Beschaffenheit von der der Erde abweicht, woraus eine geringere Dichte resultiert. Auch das musste ja einmal gesagt werden, entschuldigen Sie bitte, geneigte Leserin und lieber Leser.
Ghwodom jedenfalls hatte die Reise in die Hauptstadt schon etliche Male zurückgelegt, und zwar mit den neumodischen khrassitischen Luftverkehrsmitteln. Sie war nämlich eine überaus prominente Persönlichkeit, deren Teilnahme an einer ganzen Reihe von Veranstaltungen unerlässlich war, sie war schon seit 16 Jahreszeiten gesamtokhogondische orhobagha-Meisterin und durfte sich Hoffnung machen, diesen Titel erneut zu erringen und damit als erste Spielerin während eines ganzen Planetenumlaufs an der Spitze zu stehen. Wir erinnern uns, dass ein solcher mehr als vier Jahren entspricht. Solche planetenweiten Turniere ließen sich selbstverständlich erst seit der Zw. austragen, früher beschränkten sich Meisterschaftswettkämpfe auf einzelne Länder, der Entfernungen wegen.
Aminksan, Göttin der Jugend und ewigen Erneuerung, die sich ihr vor ihrem finalen Spiel offenbarte, war rücksichtsvoll genug, sie diese Partie noch siegreich beenden zu lassen – sie soll wahrhaft göttlich gespielt haben, doch verlangte sie umgehende Nachfolge und Wechsel von der aktiven Laufbahn zum Antreten einer Karriere im Verbandsmanagement, die ihr letztlich die Verantwortung für die Gesamtheit der okhogondischen Sportverbände eintrug. Als HP der Aminksan mit dem Titel der Hebe erhielt sie das baat.
Rom Khia, 1908 Dionysos
Hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt, wir sind ihm bereits bei den Uripanerinnen begegnet.
Woqlun Yośakan, 1913 Idun
Woqlun Yośakan war eine junge Sportlerin aus Banasheyo. Als überaus erfolgreiche Kanutin wurde sie im Jahre 1913 als damals 63jährige zur OP der Aminksan bestimmt und wählte den Titel Idun. Sie ist besonders für ihr anhaltendes Engagement für die sogenannten Randsportarten bekannt.
Boqena Zomalataa, 1964 Hebe II
Offenbar ist das sportive Umfeld bestens geeignet, noch sehr junge Menschen in den Rang von OP/HP zu katapultieren. Auch Boqena Zomalataa gehört dazu und war im Jahre 1964 eben 65 Jahre alt geworden. Es sei aber an die Unterschiedlichkeit der Konstitution erneut hingewiesen. Aus terranischer Sicht wäre sie ja bereits kurz vor dem Rentenalter. In Anguram jedenfalls stand sie in der Blüte einer Laufbahn in einer Dreikampfdisziplin, die Laufen, Schwimmen und einen etwas ruppigen Kampfsport mit der Bezeichnung yerazan miteinander verband, entsprechend könnte man sie als Triathletin bezeichnen. Sie hatte sich in eben diesem Jahr als bisexuell geoutet und ihre verschiedenen Beziehungen boten reichlich Stoff für Klatsch- und Skandalgeschichten. Mit den Gremien des aminksanischen Gesamtverbands und der an diesen bei besonderen Anlässen zu beteiligenden Hebe kam sie deswegen in Berührung, weil ihr missgünstige Übelwoller die Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht abgesprochen hatten um sie so für ihren Sport fürderhin zu disqualifizieren. Sie hatten den Unterschied zwischen bi und trans offenbar nicht begriffen. Das Nähere und Weitere spielt erstmal keine Rolle, die beiden waren sich auf Anhieb sympathisch, wohl gemerkt in einer Art Mutter-Tochter-Verhältnis, wir wollen ja nicht übertreiben, und Hebe ernannte Boqena zur ihrer Mit-HP und verlieh ihr den Titel Hebe II. In gewisser Weise hatten die Neidiger ihr Ziel damit sogar erreicht, denn es gehört sich für HP nicht, an profanen Wettkämpfen teilzunehmen.
Auf dieser neuen Wirkungsebene aber hatte Hebe II kontinuierlichen Umgang mit den Uripanern und lernte dabei die gut 44 Jahre ältere Hestia II erst schätzen und dann lieben. Wieder ein gefundenes Fressen für die Medien. Es sollte aber noch weitaus skandalträchtiger werden.
Baneyi Meramen, 1968 Dionysos II
Baneyi Meramen war ebenfalls jung, nämlich im Jahre 1968 gerade erst 59 Jahre alt. Baneyi war natürlich auch eine Sportskanone, studierte aber daneben die atemberaubende khrassitische Architektur. Sein Sport war die Hochgebirgskletterei und so trieb er sich gern mit Kommilitonen und -innen auf den nördlichen Ausläufern der Zanekas herum, jenem Höhenkamm, der wie ein Sperrriegel zwischen Anguram und Banasheyo aufragt. Peniblen sei zugestanden, dass nördlich des Gebirges Banasheyo nicht unmittelbar beginnt, aber sei’s drum.
Hebe II war noch frisch bestallt und auf der Suche nach einer Mission, der sie ihr Dasein würdig weihen wollte. So kam sie viel herum und machte sich über zahlreiche Sachverhalte kundig. Bei einem Besuch bei der Idun in Banasheyo hatte ihr jemand ins Ohr gesetzt, dass man statt des üblichen Wegs mit dem Schiff an Emoram vorbei (und natürlich neben der Möglichkeit, khrassitische Luftverkehrsmittel zu nutzen) auch wild romantisch über das Gebirge nach Anguram zurückgelangen könne. Um sie nicht zu langweilen, liebe Leserin, überspringe ich jetzt natürlich die Erzählung, wie Baneyi die Hebe auf höchstem Grat aus einem Schneesturm rettete und tagelang mit ihr eingeschneit in einer Berghütte verbrachte. Diese Geschichte ist ja auch wahrlich genugsam kolportiert worden und wird durch Wiederholung nur schwülstiger. Ende vom Lied war, dass sich beide Hestien und beide Heren mit Dioynsos zusammensetzten und gemeinsam an Hekate VI und an Athene II appellierten, Baneyi zum zusätzlichen HP des Asdralan unter dem Titel Dionysos II zu machen. So geschah es denn auch. Dafür, dass er gemeinsam mit Hebe II und Hestia II eine Ehe zu dritt führt, vermag der Chronist sich nicht zu verbürgen. Die Klatschpresse behauptet es.
In den langen Zeiträumen, in denen sich die anguramische Religion entwickelt hat, wurden anhand konkreter Erfahrungen von vielen Gläubigen den Göttinnen nicht nur Farben attributär zugeordnet, sondern es entstand auch eine streng geordnete Ikonographie. Sie betrifft Kleidung, mitgeführte Symbole und tierische Begleiter, aber auch die Haut- und Haarfarbe, den Gesichtsschnitt und die Frisur. Natürlich haben aufgeklärte Zeitgenossen stets angemerkt, dass sich göttliche Wesenheiten wohl kaum vorschreiben lassen, was sie anzuziehen haben, aber die Volksseele verlangte verlässliche Gestaltung und Wiedererkennbarkeit. In zwei Fällen können sich die Verfechter nicht nur auf obskure Passagen in apokryphen Schriften berufen, sondern auf kanonisches Material (vgl. quipadem 10602 bzw. 40103 und 11406).
Gerade anhand der hier vorgenommenen Portraitierung zweier der wichtigsten Gottheiten des Pantheons überhaupt ist aber das Dilemma der Maler und Bildhauer eindringlich vor Augen geführt. Da das Zeugnis Yanandos nicht in Frage gestellt werden kann, ist also die Aracan hellfarbigen Haars und mit dunklen Augen ausgestattet. Die Mehrheit der von ihr angefertigten Bildwerke zeigt aber eine dunkle Variante und als solche ist sie in vielen Erscheinungen verbürgt. Hat sie nun blonde oder schwarze Haare. Hat sie ihr Aussehen verändert? Hat sich Yanando doch geirrt oder liegt bei den anderen Visionären eine Verwechselung vor, etwa mit der Aiparan?
Und ebensolche Verwirrung liegt bei der Figur des „schmerzhaft schönen Jünglings“ vor, dem neben schwarzen Haaren eine kupferfarbene Haut und ebensolche Augen zugeschrieben werden. Wenn es sich um Olkatan handelt, besteht auch hier ein Widerspruch zur Ikonenmalerei, die ihn überwiegend zwar mit dunkler Haut, aber mit hellen Haaren darstellt. Auch in seinem Fall hat man von Verwechselung gesprochen und zwar am ehesten mit Asdralan.
Schließlich gibt es Kunstschulen, die in der Annahme eines göttlichen Androgynismus einfach eine Uminterpretation der Rollen vornehmen, die Bilder des dargestellten männlichen Wesens treffen auf die beschriebene Göttin zu, helles Haar, bronzefarbene Haut, und umgekehrt trifft auf die weibliche Figur zu, was über den Hochgott geschrieben steht. Mit der Mythologie ist es so eine Sache und manchmal stellt sie unvereinbare Gegensätze als gleichermaßen zutreffend nebeneinander und die armen Scholaren müssen dann sehen, wie die das mit den Mitteln der Logik auseinanderbröseln.
Nun ist die Ausschmückung von Andachtsräumen und die Produktion von Devotionalien für religiöse Inhalte und die kirchengeschichtliche Entwicklung vielleicht weniger relevant. Doch spielt das Phänomen bei der jetzt zu schildernden Episode eine Rolle.
Khia Laśzelan, 1900 Artemis, Begegnung 25. Januar 1900
Khia Laśzelan war zur Zeit, als sie ihre Bestimmung erfuhr, das war im Jahre 1900, 45 Jahre alt. Okhogonder treten etwa Mitte 20 in die Pubertät ein. Khia war also kein Kind mehr. Trotzdem war sie die weitaus jüngste HP aller Zeiten. Denn Anguramer und die meisten der ihrer Kultur verbundenen Völker halten eine sorgfältige Ausbildung für erstrebenswert, zu der sich phasenhafte Internatsunterbringung mit häuslichem Unterricht und der Besuch von auf bestimmte Wissensgebiete spezialisierten Einrichtungen durchaus universitären Zuschnitts zu einer komplexen Einheit verbindet. Auch Praktika sind beliebt und neuerdings schließen sich Auslandsaufenthalte an. In den bessergestellten Kreisen wird davon ausgegangen, dass ein junger Mensch erst mit 80 Jahren langsam erwachsen wird um dann Aufgaben für seine Familie, seinen Clan, sein Dorf oder Stadtviertel, den Land- oder Stadtkreis oder eine Gewerkschaft, Gilde, Zunft oder anderweitige Wirkungsstätte zu übernehmen. Dies sind natürlich die überkommenen Einstellungen von vor der Zeitenwende und mit dem Wegbrechen vieler der hergebrachten Funktionen und der Fülle neu zu erwerbenden Wissens aus dem Weltraum hat sich ein gewaltiges Konfliktpotential zu derartigen Erziehungsfragen angehäuft, in den Familien wie auch anderswo.
Khia Laśzelan lebte noch oder besser wieder bei ihren Eltern und zwar weder in einer Stadt noch in einem Dorf, sondern im Wald. Sie war Teil einer Försterfamilie. In früheren Zeiten bedeutete die Försterei die gesamte Aufsicht über die Waldnutzung einschließlich einer nachhaltigen Planung. Natürlich gehörte auch die Pflege des Tierbestandes dazu. Jetzt stellten sich viele neue Fragen. Nachdem Holz als Baustoff entbehrlich wurde, weil die Zivilisation der Khras Material gleicher Eigenschaften praktisch aus dem Nichts generieren konnte, bedurfte es keines Einschlags mehr. Sollte nun aber eine Verurwaldung eintreten? Hierdurch würden sich die vorhandenen Biotope verändern. Das Zuwachsen von Graslichtungen, die zuvor für die Mahd genutzt worden waren, raubte Weidetieren die Nahrungsgrundlage. Diese Aufzählung hier fortzuführen würde erneut den Rahmen sprengen. Die Leserin wird um Entschuldigung gebeten.
Khia war also als Tochter des Förster- und Wildhüterhauses mit dem Wald und ihren Bewohnern bestens vertraut, bewegte sich frei und – hier muss ich erneut abbrechen um nicht Gefahr zu laufen, die Vorstellung einer wunderschön zu verfilmenden gar lieblichen Schnulzette heraufzubeschwören. Sie begegnete also im Walde einer feenhaften Gestalt, die in allen Einzelheiten der dunklen Variante der Aracan vollständig entsprach und sie dazu bestimmte, fortan als ihre HP zu wirken. Ich habe aber bisher unterschlagen, dass die neu gebackene HP selbst, sie erhielt natürlich seitens der Hekaten, die 3. war im selben Jahr wie sie berufen worden, und der noch singulären Athene umgehend den Titel Artemis und das baat, optisch ganz genau so aussieht wie die helle Aracanvariante von den Malern auf die Leinwand gebracht wird: helles Haar und dunkle, fast schwarze Augen.
Die Artemis band rasch eine prosperierende Gemeinschaft an sich, aus der sich die planetenweit größte Umweltorganisation entwickelte und in deren Rahmen all die schwerwiegenden Probleme durchdacht und zu Lösungen geführt wurden, wodurch die HP selbst bald vom galaktischen Imperium als eine weitere wichtige Verhandlungsführerin neben Athene anerkannt wurde.
Gvin Daneźmin, 1918 Apoll
Im Jahre 1918 bekommen wir es endlich mal wieder mit dem männlichen Pendant einer HP zu tun, der nicht zugleich als ihr Lover unterwegs ist und offenbar nur deswegen eine derartige Erhöhung erfährt. Das macht die anguramische Klerikalorganisation ja fast schon peinlich. Gvin Daneźmin ist ein sehr bodenständiger Typ und war von Beruf Feuerwehrmann. Natürlich nicht bei irgendeiner kleinen Dorffeuerwehr, sondern in leitender Funktion zusammen mit seinen Kameradinnen und -raden für die Bekämpfung von Waldbränden zuständig. Und an diesen hochqualifizierten Spezialisten besteht auch nach der Invasion Bedarf, denn selbst die Khras haben noch kein wirksames Mittel zur Verhütung gefunden. Gut, sie stellen natürlich technische Hilfsmittel zur Verfügung die hundertmal besser wirken, als alle vorherigen Möglichkeiten, aber Brände richten gleichwohl immer noch große Schäden an, vernichten viele Tiere (und teils auch Menschen) und machen aus wunderschönen Naturrefugien traurig anzusehende schwarz verkohlte Flächen. Wiederum würde es zu weit führen, die klimatischen Besonderheiten des Planeten auszubreiten und darzulegen, warum ausgerechnet auf einem fast reinen Wasserplaneten ein Großflächenbrände derart begünstigendes Wetter herrschen kann. Es hängt aber mit den sich nur sehr langsam wandelnden Jahreszeiten und damit zusammen, dass die Okhogondosachse viel weniger geneigt ist, als die der Erde.
Kennengelernt haben sich die Artemis und Gvin natürlich in dem heimischen Wald der HP, selbstredend während des Kampfes gegen ein Großfeuer, das große Teile ihres Kinderparadieses zu vernichten drohte und selbstverständlich hat sich hier eine Geschichte voll Dramatik und Heldenmut abgespielt, die letztlich ein Happyend fand, was eigentlich das neuerliche Zusammenbringen der Geschlechter erzähltechnisch nahelegen würde. Tatsächlich aber reduziert sich das Verhältnis zwischen dem dann in der Tat zum HP des Olkatan unter Verleihung des baat und Ernennung zum Apoll avancierten um etwa 49 Jahre älteren Mannes zur Artemis auf ein rein geschwisterliches, als Kenner der griechischen Mythologie möchte man hinzufügen, wie es sich gehört. Im Übrigen hat aber der Apoll wenig später dennoch eine und zwar gut 47 Jahre jüngere HP zum Weibe erkoren (und sie sich ihn zum Kerle), was sich bei sklavischer Übernahme der griechischen Mythologie wegen des von seiner Partnerin geführten Titels ebenfalls nicht gehört hätte: Leto.
Das „Geschwisterpaar“ führte die aracanische weltweite, und das heißt im okhogondischen Kontext eigentlich immer nur dreikontinentenweite, Naturschutzverbindung über alle bisherigen Grenzen hinaus. Und das nicht nur sinnbildlich.
Es wurde erkannt, dass der unendlich scheinende Weltozean zwar wirklich riesig und auch erstaunlich tief ist, dass aber auch er vor dem Einwirken des Menschen geschützt werden muss. In dieser völlig neuen Dimension der Erkundung der Meeresweiten entstand eine enge Kooperation mit den Aswiranern, deren Metier bisher eigentlich stets nur die Küstenschifffahrt gewesen war. Und natürlich nutzte Artemis alle Kontaktmöglichkeiten, um die Khras dazu zu gewinnen, ihre allessehenden Himmelsaugen verstärkt auch auf die Naturschutzbelange auszurichten.
Werhoa Bonoqa, 1971 Artemis II
Im Jahre 1971 stieß mit der langjährigen, zwischenzeitlich 94jährigen Organisationsmitarbeiterin Werhoa Bonoqa als weitere HP der Aracan die Artemis II zum Leitungsteam, die sich neben vielem anderen gerade auch mit der Auswertung von Satellitenaufnahmen sehr bewährt hatte.
Zonahema Lhoa, 1975 Skadi
Vier Jahre später war es die zu diesem Zeitpunkt 75jährige Zonahema Lhoa, die Ozeanographie von der Pike auf studiert hatte, die zur OP von Banasheyo berufen wurde und den Titel Skadi annahm.
Mhowu Yozaq, 1978 Apoll II
Fünf Jahre darauf war es der 80jährige Mhowu Yozaq der in die Chefetage der Umweltretter aufgenommen wurde, weiterer HP des Olkatan mit dem Titel Apoll II. Nachdem Wald und Meer bestens abgedeckt waren, fiel ihm die besondere Obsorge für die ubiquitären Mikroorganismen zu.
Dunama Yegarom, 2000 Artemis III, Konversion 23. September 2000
Schließlich wurde die bisherige Hestia III zur Artemis III. Ihrer wurde bereits bei der Auflistung der dem Hause ⑨ Zugehörigen gedacht.
Während wir bisher bei der Beschäftigung mit Angehörigen verschiedener anguramischer Glaubensgemeinschaften auf Möchtegernweltenlenker und -verbesserer einerseits, Esoteriker, Psychologen, Seelsorger, Tüftler, Grübler und Erfinder sowie andererseits und schließlich professionell verwaltete charitative Verbände mit einem Schuss Sozialromantik gestoßen sind, haben wir es bei der Zugehörigkeit zum Aswiranertum vor allem mit gildeartig verfassten Fischern, Kaufleuten und Seefahrern zu tun. Ihre religiösen Strukturen sind nüchtern und ihre Vertreter versuchen sich mit Wettervorhersage und Regelungen zum friedlichen Miteinander nützlich zu machen. Ihre sehnsuchtsvollen Legenden sind aber auch angetan, tiefe Inbrunst zu erwecken, vor allem natürlich in Zeiten großer Gefahr, Not und Ungemach und wenn es gilt, um das Schicksal von Angehörigen zu bangen oder um den Verlust von Lieben zu trauern. Ist die Musik der Hekate eher sophisticated und liegt die der Krankenpflegeorden eher im Bereich schnulziger Harmonien, so bedeutet Aswiranismus in diesem Bereich, tiefempfundenen Weltschmerz auszudrücken. Na ja, wie überall sind auch hier die Geschmäcker verschieden und gehen die Genres ineinander über.
Eyín Nenandel, 1901 Ran
In diesem Milieu fand die erste Berufung einer OP im Jahre 1901 statt. Eyín Nenandel wurde als OP mit dem Titel der Ran das Oberhaupt und die Schiedsstelle für die Belange in und um Banasheyo.
Ghodanvoq Gaboforaśan, 1912 Amphitrite
Im Jahre 1912 folgte die Ernennung von Ghodanvoq Gaboforaśan als HP der Aswiran, die als Amphitrite inthronisiert wurde. Formal war sie damit gewissermaßen die Herrin der sieben Meere und Chefin des Welthandels, tatsächlich beschränkte sie sich weitgehend auf ihre Heimatinsel Emoram. Um den Erwerb des baat scheint sie sich nie bemüht zu haben. Vielleicht war sie skeptisch, ihn von den Landratten überhaupt zugebilligt zu bekommen und bedurfte wohl des großen Auftritts mit Insignien, Orden und Ehrenzeichen nicht. Sie führte die Gemeinschaft als tüchtige Verwalterin, kooperierte mit der OP wie mit den anderen Priesterinnen und Priestern und hielt nichts von zentraler Lenkung und straffer Führung.
Goyi und Mheoś Lenze, 1935 Ran II und III, Doppel-Inthronisierung 26. März 1935
In Banasheyo kooptierte im Jahre 1935 die Ran gleich zwei Mit-OP, die 69jährige Goyi Lenze und ihre 64jährige Schwester Mheoś, die zumeist als Zwillinge und jedenfalls im Doppelpack auftreten und von denen bis heute niemand so genau weiß, welche von ihnen Ran II und welche Ran III ist.
Shomu Fomaroma, 1937 Salacia
Die Versammlung der gutgläubigen Aswiraner zu Anguram befand im Jahre 1937, dass es nicht weiter angängig sei, in Glaubenssachen den Emoramern und Banasheyern den Vortritt zu lassen und so bestimmten sie eine der ihren, die 79jährige Shomu Fomaroma zu ihrer HP. Diese hätte rechtens den Titel einer Amphitrite annehmen können, der war aber schon hinterlistigerweise von einer Emoramerin okkupiert. Statt sich nun als die Nummer II titulieren zu lassen, wählte die Anguramerin den eigentlich emoramischen Titel Salacia und konnte somit als die erste dieses Namens auftreten.
Das Haus ⑥ hatte nun HP/OP aller drei klassisch-anguramischen Länder, aber keine führte das baat. Auf bestimmten Ebenen der Verhandlungsführung bedeutete das einen gewissen Nachteil. Er war aber auch der schlichten Tatsache geschuldet, dass die Anführerinnen sich zwar alle zur Göttin Aswiran bekannten und auch entsprechende Zeremonien leiteten und Beschlüsse in ihrem Namen ausfertigten, das bei anderen Kongregationen so in Mode gekommene persönliche Erweckungserlebnis aber hatte keine von ihnen gehabt. So kam es, dass das nun schon 5-köpfige Führungsteam bei den (seltenen) Zusammenkünften auch darüber debattierte, ob sie bei den Hekaten I-IV und bei Athene, vielleicht auch bei Artemis und Apoll einmal auf den Busch klopfen sollten, ob es da bestimmte Präferenzen gab.
Gebośu Bopst, 1945 Salacia II, Konversion 18. Mai 1945
Da geschah es, dass eine mit aller offiziellen Amtsgewalt bereits ausgestattete HP, die aber Erinnerungslücken hatte, welche Göttin sich ihr eigentlich offenbart hatte, völlig überraschend und bereits mit dem Segen der Athene ausgestattet, um Aufnahme ersuchte. Gebośu Bopst war gerade erst zu den Olharcanerinnen konvertiert und nannte sich vorübergehend Eos II. Dort gefiel es ihr aber nicht und so wurde sie als Salacia II die aswiranische HP mit dem baat.
Eqalu Oha-Orama, 1945 Poseidon
Zur Vorbedingung hatte sie allerdings gemacht, dass auch ihr Liebster, Eqalu Oha-Orama, sich anschließen dürfe, was letztlich bewilligt wurde. Er wurde der HP des Avlaran und führt fortan den Titel Poseidon.
Es mangelt dem Chronisten mittweilen bezüglich des großen Seefahrerkapitels die innere Spannkraft und so sieht er sich bezüglich des Rests dieser umfangreichen Sippschaft von noch nachdrängenden HP lediglich noch imstande, sie pflichtgemäß aufzulisten, aber nicht, von allen die Lebensgeschichte auszubreiten. Sorry.
Banośa Zanoûl, 1955 Amphitrite II
Banośa Zanoûl wird im Jahre 1955 mit 73 HP der Aswiran als Amphitrite II.
Molan Biźyenam, 1971 Poseidon II
Molan Biźyenam wird im Jahre 1971 mit 90 HP des Avlaran als Poseidon II.
Lhouma Zomi, 1978 Amphitrite III
Lhouma Zomi wird im Jahre 1978 mit 59 HP der Aswiran als Amphitrite III.
Iyeu Aulot, 1986 Salacia III
Iyeu Aulot wird 1986 mit 63 als erste vom Südkontinent HP der Aswiran als Salacia III.
Nomaka Zoramuma, 1989 Amphitrite IV
Nomaka Zoramuma wird im Jahre 1989 mit 75 HP der Aswiran als Amphitrite IV.
Ghoumu Inoraśunano, 1991 Amphitrite V
Ghoumu Inoraśunano wird im Jahre 1991 mit 84 HP der Aswiran als Amphitrite V.
Horkarut om Laraśan, 2011 Amphitrite VI, Konversion 26. Juni 2011
Horkarut om Laraśan wird nach Konversion im Jahre 1994 mit 109 HP der Aswiran als Amphitrite VI nachdem sie zuvor als Aphrodite II bereits HP der Ubgarvan gewesen war.