Sponti

mit dem spontaneismus brechen !!! revolutionäre politik entfalten !!!

Carlo Sponti reist ins Revolutionäre: Voll geil, wie die Göttinger die Augenklinik besetzt haben, die machen da richtige Massenarbeit. Da gibt das noch richtig langhaarige Studenten, und überhaupt ist Göttingen ne tolle Stadt. Und in Bremen die Antikriegsdemo, endlich mal'n bißchen action, und der Hamburger Fischmarkt, wie die das bringen, den Bagger anzuzünden, echt voll geil...

Carlchen ist wieder zuhause: Och, weiß nich ob ich mitgeh zur Demo, hab nochn schweren Kopf von gestern, wolln wir nich lieber ein durchziehn? Ja, das ist unser Sponti wie er leibt und lebt.

Jeder kennt ihn, keiner liebt ihn so richtig, in jedem von uns steckt er son bißchen drin. Als Carlo noch klein war, war er ein richtig erfrischender Anblick, wie er mit seinen lebhaften Spielchen die Opas und Omas von den ollen K-Gruppen zur Weißglut brachte. Und wenn diese über seinen kleinbürgerlichen Individualismus zeterten, dann lachte er nur frech und schenkte Opa Schmierer einen alten stinkenden Fischkopf. Die Zeiten ändern sich, die Opas sind im Altersheim verschwunden, die Genossen aus der Guerilla werden in Hochsicherheitstrakts begraben, der Repressionsapparat wird immer weiter ausgebaut, die Beourgeoisie trifft Kriegsvorbereitungen. Und was macht unser Sponti? Er spielt und kneift die blauen Augen zu!

Die Spontibewegung war in der Phase des Höhepunkts und Zerfalls der K-Gruppen-Politik eminent wichtig - als Kontrapunkt zu deren rigiden, menschenfeindlichen Methoden. Spontis wollten ihre Politik nicht ausschließlich vom Kopf her, von der "politischen Notwendigkeit" aus formulieren, sondern die Politik sollte ihren Bedürfnissen entsprechen. Das sollte eigentlich eine revolutionäre_Eigen-Verantwortlichkeit entwickeln helfen, was es meistens jedoch nicht tat. Die Spontis zotteln mal auf der Demo, mal in jener Initiative mit, langfristige Projekte zerfallen in der Regel rasch, weil keiner mehr Böcke hat. was keinen Spaß bringt wird eben boykottiert. Es ist aber auch möglich, daß Spontis auf keinen Fall mit dem oder diesem zusammenarbeiten wollen, dann schon lieber gar nichts machen. Auch mögen die Sprüche noch so militant sein, Spontis tragen auch betont "gewaltfreie" Kirchen"besetzungen" mit und lassen sich von sozialliberalen ESG-Lümmeln bevormunden - Hauptsache, es läuft was.

Letztlich ist die scene, die Bewegung das, was zählt. Die Spontis spielen mit dem Feuer und der Staat spielt Krieg.

Atomkraftwerke werden hochgezogen, in den Fabriken herrscht die Zwangsarbeit und in den Unis die bürgerliche Wissenschaftsidiotie, wir werden datenverarbeitet, registriert, observiert, in Knäste und Erziehungsheime gesteckt, verprügelt und auch mal abgeknallt. Der Staat braucht für seine aggressiven Pläne nach außen, für seine Kriegsvorbereitungen äußerste Ruhe im Inneren, muß jeden Widerstand entweder integrieren (Grüne z.B.) oder totschlagen (Guerilla). Sein stärkstes Instrument ist seine Integrationskraft, und zweifelsohne muß ihr unser Kampf in erster Linie gelten.

Es gilt, unsere Widersprüche zur bürgerlichen Gesellschaft und zum Staatsapparat zu erkennen und klar zu definieren, deren Antagonismen herauszustellen. Uns verbindet absolut nichts mit der Beourgeoisie, und ihr Staat führt einen Krieg gegen uns. Folglich muß unser Krieg gegen diesen Apparat organisiert werden. Zu diesem Ziel haben sich einige Genossen in der DIREKTEN AKTION KIEL zusammengeschlossen, einer Gruppe, die versucht, eine autonome Politik aus dem bisherigen Spontikram herauszuarbeiten. Dazu dienen sollen uns der Vertrieb revolutionärer Literatur mittels Büchertischen an der Uni, kontinuierliche Arbeit in einigen Initiativgruppen, gemeinsames Vorbereiten von Aktionen gegen den Staatsapparat.

Ja ja, hehre Pläne. Als erstes wollen wir mal den Antikriegstag angehen und versuchen, der Friede-

Freude-Eierkuchen-Linie was vernünftiges entgegenzusetzen. Es ist notwendig, den Zusammenhang zwischen den Kriegsvorbereitungen nach außen und dem Krieg im Inneren herauszustellen und den Widerstand dagegen zu propagieren. Neben dem Antimilitarismus stehen dann auch noch AKW-Sachen an, sowie auch in Kiel den Häuserkampf zu entwickeln. Auch wollen wir versuchen, mit anderen anarchistischen Gruppen in Norddeutschland zusammenzuarbeiten, was sich bei Aktionen wie z.B. Brokdorf empfiehlt.

A., Direkte Aktion Kiel

Etikettenschwindel

Die KPD/ML will sich jetzt den Namen KPD sichern. Der KBW wird sich im Anschluß zu KPD/ML umbenennen. Der KB wird seinen Namen zu KBW erweitern. Die FAU nennt sich dann einfach KB. Nun werden sich die Mitglieder der aufgelösten KPD als FAU neu konstituieren. Nach anderer Auffassung wird jedoch die FAU ihr historisches Recht auf Führung des Namens SPD beweisen (wäre gut wegen der Mitgliedsbeiträge, der Parlamentssitze und der Verbindungen in der zweiten Internationale). Die SPD löst sich dann mit ihrem anarchofeindlichen Funktionärskörper in die DKP auf, welche ihrerseits Verhandlungen mit der KPD/ML zwecks gemeinsamen Gebrauchs der Bezeichnung KPD führt. Um die freigewordenen Buchstaben FAU aber schlagen sich GAS und IGM.